Flappy Bird-Klone sind Malware-Schleudern

Flappy Bird LogoFlappy Bird zu spielen ist gefährlich. Nicht nur für das Smartphone, weil der frustrierend hohe Schwierigkeitsgrad den Spieler dazu verleiten könnte, das Gerät gegen die Wand zu feuern. Nein, die Gefahr rührt aus der Popularität des Spiels. Seit das Original aus dem Play Store entfernt wurde, schießen mehr oder minder gut gemachte Klone ins Kraut, die oftmals nicht nur für leichte Unterhaltung sorgen sollen. Sie sind auch für Cyber-Kriminelle ein gefundenes Fressen. Das zumindest hat eine Untersuchung des Sicherheitsunternehmens McAfee ergeben.

Die Experten haben 300 der aktuell im Web herumgeisternden Flappy Bird-Ableger unter die Lupe genommen und sind dabei zu einem ernüchternden Ergebnis gekommen. 79 Prozent der Apps wurden von ihren Entwicklern nicht nur mit der Unterhaltung der Nutzer im Sinn geschrieben. In vielen Fällen ging es eher darum, sensible Daten abzugreifen. Zum Teil wird auch versucht, Kontrolle über die SMS-Funktion zu bekommen und Nachrichten zu verschicken – eine lukrative Einnahmequelle, wenn man keine Hemmungen hat, andere um ihr Erspartes zu erleichtern. Wirklich haarig wird es, wenn sich die Angreifer Vollzugriff verschaffen und damit im Grunde das gesamte Smartphone oder Tablet kapern können.

Flappy Bird und seine Ableger sind allerdings nur ein Beispiel für ein größeres Problem. McAfee hat beobachtet, dass immer mehr Cyber-Kriminelle auf große Namen setzen. Dabei werden bekannte Apps kostenlos im Netz angeboten und mit etwas Malware verfeinert. Die Idee dahinter ist, dass Nutzer alle Sicherheitsbedenken über Bord werfen und die Software unbedingt haben wollen. Dass sie etwas völlig anderes oder eben noch ein bisschen mehr erhalten, ist ihnen nicht klar.

Natürlich ist es nicht unbedingt gefährlich, einen Flappy Bird-Ableger aus dem Play Store zu laden. Man sollte sich allerdings die Rechte ansehen und im Zweifelsfall die Installation verweigern. GPS-Daten, SMS-Zugriff oder Kontakte gehen derartige Spiele nun mal nichts an. Downloads von Drittanbietern aus dem Netz bleiben derweil ein nicht zu unterschätzendes Risiko.