OnLive ist wieder da und versucht es noch einmal mit Tablets

OnLive LogoVor ein paar Jahren, als Smartphones noch etwas absolut nerdiges waren, hatten wir Mobile Gamer angesichts der neuen Möglichkeiten durch mobiles Internet und schnellere (Grafik)Prozessoren die wildesten Ideen. WoW für unterwegs war so eine. Und dann tauchte ein Video auf, das genau das per Cloud-Gaming demonstrierte und damit andeutete, dass die Spielewelt einen großen Umbruch erleben würde. Für die Entwickler, die sich unter anderem bei OnLive sammelten, zahlte sich die Arbeit allerdings nicht aus. Einen wirklich guten Cloud-Gaming-Service gibt es noch nicht, OnLive war zwischenzeitlich sogar pleite. Ein Grund aufzugeben? Scheinbar nicht, denn der Dienst hat sich heute mit der Ankündigung seines CloudLift-Dienstes aus der Versenkung zurückgemeldet.

Der neue Service soll dem gestrauchelten Unternehmen wieder auf die Beine helfen und Fehler des ersten Versuchs ausbügeln. Dazu gehört, dass Spieler künftig auch Titel aus ihrer privaten Sammlung über OnLive spielen können werden. Die können ganz normal im Laden oder über Plattformen wie Steam gekauft worden sein. Kleiner Haken: Damit das wirklich funktioniert, muss OnLive das Spiel auch unterstützen, was bisher nur bei relativ wenigen Titeln der Fall ist. Diese Einschränkung ist ein notwendiges Übel, schließlich kann auf den Servern nur laufen, was dort auch installiert ist.

Für Tablet-Gamer ist diese Nachricht ebenfalls interessant, da OnLive die Spiele – wie vor der Pleite auch – eben nicht nur auf leistungsschwache PCs, sondern Fernseher, Set-Top-Boxen und Tablets streamen wird. Auf diesem Wege will man auch zusätzlich eine Reihe von MMOs auf die Flachrechner bringen, auch wenn die ursprünglich nicht dafür entwickelt wurden. Die Ursprungsidee könnte so gewissermaßen doch noch wahr werden, auch wenn OnLive und Blizzard noch keine Übereinkunft getroffen haben, die WoW in die Cloud bringt.

Ganz umsonst ist der Dienst nicht, was wohl niemanden überraschen dürfte. Wer die Möglichkeiten des Cloud-Streamings nutzen will, muss monatlich 14,99 Dollar über haben. Umgerechnet sind das knapp 11 Euro.