Eigentlich ist es ja nichts Ungewöhnliches. Ein Industriegigant zieht los und kauft sich ein aufstrebendes Unternehmen samt dessen Know-how für zukünftige Projekte ein, die irgendwann vielleicht einmal – oder vielleicht auch nicht – in neue Produkte einfließen. Im Falle der angeblichen Kaufabsichten Apples ist das für uns allerdings schon interessant. Objekt der Begierde ist mit Primesense schließlich kein Unbekannter. Das israelische Unternehmen war federführend an der Entwicklung der Xbox Kinect beteiligt.
Dass Apple Kaufabsichten hat, wurde bislang nicht offiziell bestätigt. Inoffiziell heißt es aber aus mehreren Quellen (hier und hier), dass die Kalifornier kurz vor dem Zukauf stehen. Mindestens 345 Millionen Dollar soll man sich das Team von Primesense kosten lassen. Die berechtigte Frage ist: Warum?
Apple hat nachweislich seit Jahren Interesse an Motion Tracking. Schon zu Zeiten von Steve Jobs hat man Patente eingereicht, die sich mit eben diesem Thema beschäftigen. Etwa mit der Frage, wie die Bewegungssteuerung aussehen könnte und wie sich so etwas technisch umsetzen ließe. Zur Marktreife hat man in diesem Bereich bislang bekanntlich nichts gebracht. Weder Mac noch MacBook noch iPad oder iPhone reagieren auf Gefuchtel vor der Kamera. Jetzt liegt die Vermutung nahe, dass sich das nach dem Kauf von Primesense ändern könnte.
Mein Tipp (und heimlicher Wunsch): Apple bringt nächstes Jahr iPhones und iPads heraus, die mit doppelter Webcam ausgestattet und damit in der Lage sind, Bewegungen im dreidimensionalen Raum zu erkennen. Der Sinn wäre offensichtlich. Mit iOS 7 hat Apple bereits die Unterstützung externer Controller eingeführt, mit der nächsten Generation könnte die Bewegungssteuerung folgen. Macht auf dem kleinen Display keinen Spaß? Muss es auch nicht. Mit dem Apple TV oder einem HDMI-Adapter landet das kleine Bild auf dem großen Fernseher und macht das iPad und iPhone noch etwas mehr zur Konkurrenz für Playstation und Xbox.
Übrigens: Interesse der Entwickler ist nachweislich vorhanden. Mit Go Dance ist mittlerweile mindestens ein Spiel erschienen, das auf Bewegungssteuerung setzt.