Vergangene Woche wurde die Community von Order & Chaos Online in Aufregung versetzt. Cheater hatten in den Tagen zuvor sogenannte Test-Boxen verwendet, um sich massive Vorteile im Spiel zu verschaffen. Da sich die Boxen, die eigentlich als Kontrollkonsole für Game Master gedacht waren, duplizieren ließen, griff der Missbrauch schnell um sich. Gameloft reagierte mit einer harten Drohung: Alle Spieler, die mit dem Betrug in Verbindung stehen, sollen vier Jahre aus dem MMORPG verbannt werden. Eine Woche später bleibt von dieser Ansage wenig.
Scheinbar konnte oder wollte Gameloft den eingeschlagenen Weg nicht zu Ende gehen. Wie in den Gaming-Foren zu lesen ist, hat Gameloft viele – wenn nicht die meisten – der gebannten Accounts mittlerweile wieder freigeschaltet. Selbst die mit Hilfe der Test-Boxen unrechtmäßig erworbenen Gegenstände sollen weiterhin im Spiel zu finden sein. Die tatsächliche Strafe für den Betrug scheint sich also auf wenige Tage Spielausschluss zu beschränken. Angesichts der großen Verbreitung der Test-Boxen ist noch nachvollziehbar, dass Gameloft den Bannhammer doch etwas weniger hart schwingt, als ursprünglich angekündigt. Dass man gleichzeitig darauf verzichtet, ehrliche Spieler zu entschädigen, sendet allerdings ein unschönes Signal: Wer cheatet, braucht die Administratoren nicht zu fürchten. Also Feuer frei!
Weil diese Art der Inkonsequenz pures Gift für einen Online-Rolli ist, bekommt im Netz die Theorie Zulauf, Gameloft wolle Order & Chaos Online so absichtlich in Richtung Einstellung manövrieren und den Wechsel zum Nachfolger Order & Chaos 2: Redemption für die Spielerschaft reizvoller machen. Belegen lässt sich das natürlich nicht, ein wenig seltsam mutet das Krisenmanagement in diesem Fall aber schon an, selbst wenn es nicht ganz unerwartet kommt. Schon in früheren Fällen hatte sich das Unternehmen gegenüber Hackern und Bug-Usern nachgiebig gezeigt und eher milde Strafen verhängt.