Blizzard entdeckt die Liebe zu Mobile Games

Blizzard-LogoSeit das iPhone mit einer recht potenten Grafik-Hardware und permanentem Internetzugang auf den Markt gekommen ist, gibt es immer wieder Spekulationen, ob das Vorzeige-MMORPG schlechthin – World of Warcraft – nicht irgendwie seinen Weg auf das kleine Display finden könnte. Entwickler Blizzard hatte für Mobilplattformen über Jahre allerdings wenig übrig. 2010 machte man sich sogar einen Spaß daraus, Mobile Gamer mit gefaketen Spieleankündigungen zu veräppeln. Mittlerweile scheint sich das Blatt jedoch zu wenden. Mit Hearthstone verdient der Publisher auch auf iOS und Android gutes Geld und hat jüngst King.com übernommen. Selbst aus der Chefetage heißt es jetzt, im Mobilmarkt liege die Zukunft.

Zu dieser Aussage haben sich drei Blizzard-Chefs anlässlich des 25. Jubiläums des Gaming-Riesen hinreißen lassen. Was das im Detail für die zukünftige Entwicklung von Spielen heißt, wollte man, verschwiegen wie man ist, aber nicht verraten. Im Moment scheint das Unternehmen noch herausfinden zu wollen, in welche Richtung man auf dem noch relativ jungen Markt gehen möchte. Ein paar Infohäppchen hat man dann aber doch durchblicken lassen: Blizzard will sich im Zuge der Mobilentwicklung mit Echtzeitstrategie, mit prozedural erzeugten Inhalten und nutzergeneriertem Content befassen. Das klingt ein wenig so, als würde man die Erfolgsrezepte der Diablo-Serie mit denen von Warcraft und Starcraft verknüpfen wollen. Am Ende sollen Spiele entstehen, die lange fesseln und ständig neue Inhalte bieten können, für die nicht zwangsweise eigene Manpower benötigt wird. Um was sich die Entwickler dann nur noch kümmern müssen, ist ein gutes Balancing, was eine bekanntermaßen eine der Stärken Blizzards ist.

Weniger Interesse hat man offenbar an der zweiten großen Entwicklung unserer Tage: Virtual Reality. Nach Ansicht der Blizzard-Chefs wird diese Technologie den Spielemarkt zumindest in naher Zukunft nicht verändern. Deshalb behält man die Entwicklung zwar im Blick, verwendet die eigenen Ressourcen aber für andere Dinge. Die Vorstellung, World of Warcraft mit einer VR-Brille auf dem Kopf zu bereisen, fand man trotzdem ziemlich cool. In ein paar Jahren wird das also möglicherweise Realität, während die Mobilversion wohl noch für unbestimmte Zeit auf sich warten lässt.

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