Testbericht: Heroes of Dragon Age

Heroes of Dragon Age TestGroße Namen auf iOS und Android sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Die einen portieren ältere Titel, die anderen produzieren einen Ableger, der mit dem Original nicht unbedingt viel zu tun haben muss. Heroes of Dragon Age ist so ein Fall. Das Spiel ist zwar in der Welt der großen Rollenspielvorlage angesiedelt, abseits davon hat es aber wenig damit gemein. Viel eher handelt es sich um ein Sammelkartenspiel, das zumindest einige Zeit richtig unterhaltsam sein kann.

Stell dich mal da hin!

Dafür sorgt ein Belohnungssystem, das den Spieler immer wieder mit kleinen Erfolgen verwöhnt. In den ersten Stunden gibt es ständig neue Helden, ständig frisches Gold und alle Nase lang Stufenaufstiege. Da bleibt man gern am Ball. Vor allem, da die verdienten Klunkern in neue Helden investiert werden können, die das eigene Team potenziell verbessern.

Aber mal zu den Basics: Heroes of Dragon Age gibt euch die Kontrolle über eine Party, die aus fünf Charakteren bestehen kann. Deren Aufgabe ist es, Kämpfe für Euch auszufechten, auf die Ihr ansonsten aber keinen Einfluss habt. Deshalb muss die Strategie schon im Vorfeld stimmen. Aufgestellt werden die Figuren in zwei Reihen mit zwei Spalten. Der fünfte Platz ist für ein Monster reserviert. Helden, die in der ersten Reihe stehen, werden normalerweise häufiger angegriffen und erhalten deshalb einen HP-Bonus, die Helden in der zweiten Reihe haben dafür eine höhere Chance auf kritischen Schaden. Diese einfache Regel sorgt dafür, dass gut überlegt werden will, welchen Kämpfer man wo platziert. Schließlich macht es nicht viel Sinn, einen körperlich schwachen Magier in vorderster Front kämpfen zu lassen, wo er möglicherweise schon mit dem ersten gegnerischen Angriff ausgeschaltet wird.

Heroes of Dragon Age Team
Schick sieht es schon aus, was EA da auf den Bildschirm zaubert.

Interessant ist an dieser Stelle außerdem, wie schnell ein Held angreift. Hier gibt es schnelle, normale und langsame Typen. Stellt man einen langsamen Angreifer in die erste Reihe, kann es durchaus sein, dass er nicht mehr zum Zug kommt, nachdem die ersten Gegner ihre Angriffe durchgeführt haben.

Sieht man von diesen eher simplen strategischen Kniffen ab, entscheidet die Stärke des Teams darüber, ob man siegreich aus einem Kampf hervorgeht. Gute Helden gibt es natürlich nicht einfach so, sie müssen gesammelt werden. Heroes of Dragon Age unterscheidet dabei nach Seltenheit, wobei die weniger häufig zu findenden Kämpfer natürlich auch im Kampf wertvoller sind.

Die Kämpfe laufen rundenweise ab. Eine gute Taktik schadet deshalb nicht.
Die Kämpfe laufen rundenweise ab. Eine gute Taktik schadet deshalb nicht.

Money, Money, Money…

Um an neue Mitglieder für das eigene Team zu kommen, müssen Heldenpacks gekauft werden. Von denen gibt es drei Arten mit unterschiedlichen Preisen und abhängig davon besserer oder schlechterer Chance auf einen seltenen, epischen oder legendären Fund. Das Problem: Kauft man die Heldenpacks für Spielgeld, stehen die Chancen auf einen wirklich guten Fund eher schlecht – zumindest nach meiner Erfahrung: Laut Statistik habe ich seit meinem Start in Heroes of Dragon Age 93 Helden gesammelt, darunter waren etwa zehn seltene und ein epischer.

Klingt erst mal nicht schlecht und passt irgendwo zu deren Bezeichnung. Wenn man dann aber in PvP-Kämpfen auf Spieler trifft, deren Spieler-Level nur halb so hoch ist, die aber bereits eine Truppe aus epischen und legendären Einheiten zusammengestellt haben, stellt sich zwangsläufig die Frage, ob man einfach nur Pech oder eben nicht genug Echtgeld investiert hat. Da Heroes of Dragon Age ein Free-to-Play-Titel ist, dürfte wohl Variante 2 zutreffend sein.

Für bestandene Kämpfe gibt es Erfahrung, die die Helden aufsteigen lassen.
Für bestandene Kämpfe gibt es Erfahrung, die die Helden aufsteigen lassen.

Zahl oder stirb!

An diesem Punkt wird es für Spieler, die keine Unsummen ausgeben wollen (Echtgeld-Pack kostet 38 Diamanten, 46 Diamanten gibt es für 3,99 Dollar), problematisch, da auch hochgelevelte seltene Helden gegen ihre epischen oder legendären Gegenstücke kaum eine Chance haben. Zahlverweigerer müssen deshalb damit leben, in PvP-Kämpfen oftmals auch gegen Spieler, die weit weniger Zeit investiert haben, abzustinken. Leichter Frust ist da vorprogrammiert. Erschwerend kommt hinzu, dass der Schwierigkeitsgrad der Quests nach kurzer Zeit deutlich anzieht und man schließlich über Tage immer wieder gegen die gleichen Gegner antritt, um Gold für neue Helden zu erspielen.

Fazit

Natürlich klingt das alles verheerend, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Heroes of Dragon Age ein durchaus solides und unterhaltsames Grundgerüst zu bieten hat. Andernfalls hätte ich mich in den vergangenen Wochen nicht dazu verleiten lassen, meine Heldengruppe immer wieder in die Schlacht zu führen. Klar muss aber auch sein, dass man ohne zu zahlen nicht zu den Top-Spielern gehören wird. Auch dann nicht, wenn man viel Zeit investiert. Deshalb werden Spieler mit dem Anspruch, ganz vorn mit dabei zu sein, wohl nach einiger Zeit mehr Frust als Freude haben.

Wer Lust bekommen hat, findet Heroes of Dragon Age kostenlos im Play und App Store:

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.ea.game.dragonage_row
https://itunes.apple.com/ca/app/heroes-dragon-age-founders/id638992331