Dass die OBox von Snail länger auf sich warten lässt, als anfangs zu vermuten war, könnte der Konsole zumindest in Europa und den USA das Genick brechen. Grund ist die Konkurrenz, die sich in Form der Shield schon vorher auf den entsprechenden Märkten breitmachen will. Nvidia hat die Heimkonsole auf Android-Basis vor wenigen Stunden auf der GDC in San Francisco vorgestellt und könnte mit dem 200 Dollar günstigen Gerät mehr als nur typische Mobile Gamer erreichen. Hier sollen auch ausgewachsene PC-Spiele laufen.
Bei der Präsentation fragte man halb scherzhaft, ob auch Crysis auf der Shield gespielt werden könne, um gleich darauf die Antwort zu liefern. Ja, es läuft sogar Crysis 3, das mit stabilen 30 Frames pro Sekunde dargestellt werden kann. Zu verdanken hat die Konsole das einem kräftigen Unterbau, der auf einen Tegra X1-Prozessor in Kombination mit 3 GB RAM setzt. Dadurch soll sie gut die doppelte Leistung einer XBox 360 haben, obwohl der Energieverbrauch bei nur 5 bis 20 Watt liegt. Microsofts Konsole hatte noch 80 bis 100 Watt gezogen.
Ob dieser Leistungsstärke wird die Shield auch für Entwickler interessant, die sich sonst eher auf dem Marktplatz der PS4 und XBox One tummeln. Nvidia konnte deshalb verkünden, das zum Start der Konsole im Mai neben Titeln wie Doom 3 BFG Edition und Crysis 3 auch Borderlands – The Pre-Sequel zu haben sein wird. Insgesamt sollen zum Start 50 Spiele im eigenen Download-Store verfügbar sein. Da der interne Speicher nur 16 GB groß sein wird, dürfte man ohne Speichererweiterung schnell Platzprobleme bekommen. Die Möglichkeit, per externem Speicher nachzurüsten, ist aber gegeben.
Da die Shield auch Nvidias Grid-Streaming unterstützt, müssen Spiele nicht zwingend für die Konsole portiert oder heruntergeladen werden, sondern landen auch per Cloud Computing auf dem Bildschirm. Das Spieleangebot wird außerdem durch diverse Android-Titel erweitert, die auch aus dem Play Store geladen werden können und gut spielbar sein sollten, sofern ein Controller zur Steuerung unterstützt wird. Selbst Sideloading wird möglich sein. Beim Shield-Controller handelt es sich übrigens um das vom Tablet bekannte Modell.
Einen Preis und einen Veröffentlichungstermin für den europäischen Raum hat Nvidia noch nicht genannt. Preislich dürfte sich die Konsole aber bei etwa 200 Euro liegen.