Über steigende App-Zahlen im Windows-Store dürfte man sich bei Microsoft zwar freuen – und verkündet diese auch gern -, dass ein guter Teil der Neuvorstellungen Fake-Anwendungen sind, schmälert den Erfolg aber etwas. Gleichzeitig hinterlässt es bei den Nutzern einen schlechten Eindruck. Das will Microsoft in Zukunft verhindern und hat angekündigt, gegen unzureichend beschriebene und irreführende Apps vorzugehen.
Dass es im Windows Store nur so vor unsinnigen Anwendungen wimmelt, habe ich hier im Blog bereits thematisiert, als im Vorfeld des Modern Combat 5-Releases Apps auftauchten, die vom Hype um den Shooter profitieren wollten. Da bot beispielsweise ein Software-Studio namens Gamelott Spiele an, die man zwar gern für Windows 8 haben wollen würde, die von den echten Entwicklern aber noch nicht portiert wurden. Wer nicht so genau hinschaute, investierte dann 2 bis 3 Euro in ein Tool, das nicht mehr als ein paar Bilder vorzuweisen hatte.
Damals kontaktierte ich wegen dieser offensichtlich betrügerischen Anwendungen Microsoft und erhielt die Info, dass man zumindest gegen einige der Apps nicht viel tun könne, weil ja aus Beschreibung hervorginge, dass es sich nur um Tutorials oder Ähnliches handelt und somit kein Regelverstoß vorliege. Dass die ganze Aufmachung den Nutzer in dem Glauben lassen sollte, dass es sich um das gesuchte Spiel handelt, interessierte nicht.
Mittlerweile scheint der Druck auf Microsoft allerdings gestiegen zu sein, was den Konzern veranlasst hat, neue Regeln für Apps zu erlassen. So müssen Entwickler in Zukunft eindeutigere Namen wählen, aus denen die Funktion der Apps hervorgeht. Außerdem dürfen Icons nicht mehr so gestaltet werden, dass Verwechslungsgefahr mit einer anderen App besteht. Zu guter Letzt sind App-Entwickler gezwungen, ihre Anwendungen entsprechend ihrer Funktion in einer Kategorie einzuordnen.
Diese neuen Regeln gelten auch für Anwendungen, die bereits im App Store zu finden sind. Halten sich die Entwickler nicht an die Vorgaben, fliegen ihre Produkte aus dem Store. So ist es bis Ende August bereits mehr als 1.500 Apps ergangen. Der geniale Kopf hinter Gamelott war scheinbar auch darunter. Über die Suche ist er jedenfalls nicht mehr zu finden, genauso wenig wie Modern Combat5 oder Riptide GP PC. Arbeit gibt es für Microsoft trotzdem noch, wie zum Beispiel dieser Eintrag belegt. Der erste Schritt ist aber getan.